Further

„Kann man ein unscharfes Bild immer mit Vorteil durch ein scharfes ersetzen?
Ist das Unscharfe nicht oft gerade das, was wir brauchen?“ (Ludwig Wittgenstein)

Die Bilder der aktuellen Serie gehen bewusst von keiner vordefinierten Bildidee aus. Sie entstehen. „Tun und lassen“ ist der Anspruch. Der zwischen Räumlichkeit und Abstraktion wechselnde Bildinhalt lässt beim Betrachter Ahnungen und Deja Vues entstehen – oder ist frei jeder Assoziation.

Es kommen klassische Materialien der Malerei zum Einsatz: Holzkeilrahmen, Leinwand, Farbpigmente. Ausgelotet wird deren Verwendung. In reduzierter, trockener Arbeitsweise werden Ecken, Kanten und Flächen angelegt. Räumliche Tiefen entstehen, die in Zusammenspiel mit den unbehandelten Stellen unterschiedlichste Assoziationen auslösen. Die durchscheinende, stoffliche Oberflächenstruktur des Bildträgers erzeugt Empfindungen von Wärme, die Bildtafeln ruhen in sich.

In bedächtigen Prozessen und nur durch allernotwendigste Eingriffe wird der Leinwand viel Zeit gegeben, sich zu ihrem eigenständigen Charakter entfalten zu können. Träger und Oberfläche haben ihren Platz, bleiben als Farbe und Leinwand erkennbar. Malerei als Assoziationsmittel und doch nichts als sie selbst.

Can you always advantageously replace a blurred image by a sharp one? Isn’t rather the blurry one often what we need? (Ludwig Wittgenstein)

The paintings of the current series intentionally do not assume any predefined idea of the image. They arise. „Let it be done“ is the demand. The content alternating between spatiality and abstraction originates ideas, sentiments, perceptions and déjà vues within the observer.

Classical materials of painting are used: wooden frames, stretched canvas and pigments. Their use is to be explored. Through a reduced and dry method of working, corners, edges and areas are generated. Spatial depths result, which in interaction with the untreated raw parts of the canvas trigger various associations. The translucent surface texture of the canvas creates sentiments of warmth, while it rests in itself.

In deliberate proceedings and through slight interventions the canvas is given its time to unfold its own character. Medium and surface keep their own place and remain recognizable as canvas and pigment. Painting as an instrument for connotation – yet nothing but itself.